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Schulung als Genderbotschafter*in | 1. Modul | 4. Juli 2019

Let´s talk about Geschlechterverhältnisse, Baby!

Mit acht neuen Genderbotschafter*innen des Vereins baobab zusammensein e.V. ist das erste Modul der Schulungsreihe „Amani“ gestartet. Bei der Schulung ging es um das gegenseitige Kennenlernen, eine Reflexion der Erfahrung der Migration in Bezug auf die Kategorie Geschlecht, Geschlechterrollen in verschiedenen Gesellschaften und ein Nachdenken über das eigene Frau-Sein/Mann-Sein. Der Fokus lag dabei auf der Frau, insbesondere der migrantischen Frau und ihrer gesellschaftlichen Positionierung.

Nach einem Kennenlernen und dem Sammeln der Erwartungen, Wünsche und Befürchtungen der Teilnehmenden, ging es um die Frage: „Wie kann ich gut lernen? Was brauche ich als Teilnehmer*in, um in diesem Rahmen gut lernen zu können?“. Die Teilnehmenden wurden eingeladen, über die Frage der eigenen Lernzone nachzudenken, damit gemeinsam eine wertschätzende Atmosphäre für die Schulung geschaffen werden konnte.

 

Insbesondere gingen wir in der Schulung folgenden Fragen nach:

  • Was ist der gesellschaftliche Blick, die gesellschaftliche Position von Frauen in Deutschland und in anderen Ländern?
  • Wie drückt sich diese gesellschaftliche Stellung durch Sprache aus, beispielsweise durch Sprichwörter?
  • Wo werden heutzutage Frauen in Deutschland diskriminiert, wo haben sie genderspezifische Nachteile?
  • Welche Verantwortlichkeiten haben Frauen, welche Verantwortlichkeiten haben Männer in migrantischen Familien?

Selbstreflexion

Durch die Methode des aktiven Zuhörens bekamen die Teilnehmer*innen Zeit und Raum, ihre eigene Geschlechterrolle zu reflektieren und den Blick darauf zu lenken, inwiefern sie durch ihre Sozialisation genderspezifisch geprägt worden sind. Dabei kamen Fragen auf wie:

  • Inwiefern ist mein eigenes Verhalten durch meine Geschlechterrolle beeinflusst?
  • Wo hat meine Kultur / die Kultur meiner Eltern oder meine Religion mich in meinem Mann-Sein/Frau-Sein geprägt?
  • Wo und wie habe ich Mann-Sein/ Frau-Sein gelernt?

Dialog und Austausch

Das erste Modul der Schulung gab viel Raum um über geschlechtsspezifische Erfahrungen zu sprechen und die gesellschaftliche Position von Frauen in Deutschland und anderen Ländern zu reflektieren. Die Erfahrung, selbst nach Deutschland migriert und daher in einem anderen gesellschaftlichen Kontext geschlechtsspezifisch sozialisiert worden zu sein, spielte für die Teilnehmenden eine wichtige Rolle im Gespräch über Geschlechterrollen. Häufig wurde zudem kritisiert, dass die Gleichstellung der Frau in Deutschland noch lange nicht erreicht ist und migrierte Frauen häufig mit einer Mehrfachbenachteiligung konfrontiert sind, insbesondere, wenn sie Kinder haben.

Im nächsten Modul wollen wir noch stärker auf die Konstruktion von Geschlecht und Geschlechterrollen eingehen, auf die gesellschaftliche Position des Mannes und die Privilegien, aber auch die Nachteile, mit denen Männer durch starre Geschlechterrollenerwartungen konfrontiert sind.

Für weitere Informationen zum Projekt “Amani”, klicken Sie bitte hier.

 

Referentin: Tinka Greve  (G mit Niedersachsen – Bildungs- und Beratungsstelle zu Geschlechtergleichstellung und Migration, VNB e.V.)

 

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